13. Ravensbrücker Generationenforum


15.–18. August 2017

Am diesjährigen 13. Ravensbrücker Generationenforum beteiligten sich wie in den vergangenen Jahren Batsheva Dagan aus Israel (geboren in Polen) und, zum zweiten Mal, Selma van de Perre aus England (geboren in den Niederlanden). Zum zweiten Mal nahm Emmi Arbel aus Israel (geboren in den Niederlanden) teil. Batsheva Dagan, Selma van de Perre und Emmie Arbel reisten mit einer Begleitung an. Sehr kurzfristig musste Dr. Judit Varga mit ihrer Enkelin Diana Gróo aus Budapest absagen, da sie wegen akuter Symptome ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. 

 

Insgesamt nahmen in diesem Jahr 79 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 – 30 Jahren aus verschiedenen Ländern teil, darunter Polen, Spanien, Armenien, Russland, Italien.

 

Als übergreifendes Thema der angebotenen Workshops wurden in diesem Jahr die Außenlager einer näheren Betrachtung unterzogen:

 

a.     AL Retzow-Rechlin (Judit Varga-Hoffman und ihre Mutter Hélen Hoffmann, geborene Schütz, die dort starb)

b.     AL Malchow (Batsheva Dagan)

c.     AL Siemens & Halske (Selma van de Perre)

d.     AL Neubrandenburg (Polinnen, die Dokumente aus dem KZ Ravensbrück schmuggelten)

e.     „Todesmarsch“ durch Mecklenburg (Hans van Beem)

 

Neu in diesem Jahr war eine Exkursion nach Retzow-Rechlin, wo teilnehmende Jugendliche eine Gedenkveranstaltung vorbereitet hatten. Der Bürgermeister der Gemeinde Rechlin, Herr Wolfgang Ringguth, empfing die Überlebenden und hielt eine Ansprache. Die Jugendlichen-Gruppe aus Rechlin, die am Generationenforum teilnahmen, rezitierten Gedichte von Häftlingen und hielten eine Rede in deutscher und englischer Sprache. Gemeinsam gedachten wir der Mutter von Judit Varga-Hoffmann, die dort Anfang 1945 qualvoll an den Lebensbedingungen im Außenlager zugrunde gegangen war.

 

Während dieser Exkursion machten wir auch in Mirow halt, wo der Großvater des teilnehmenden Niederländers Hans van Beem kurz nach der Befreiung vom Todesmarsch aus Ravensbrück starb. Gemeinsam legten wir eine Namenstafel auf dem Friedhofsdenkmal ab.

 

In diesem Jahr war auch RAA Mecklenburg-Vorpommern Partner; ihre Projekte zeitlupe – Stadt.Geschichte & Erinnerung sowie die RAAbatz Medienwerkstatt ermöglichten einerseits die Teilnahme von fünf Teilnehmenden (und ihrer Lehrerin) der Regionalschule Rechlin, andererseits fanden Aufnahmen für einen Film zum Thema „Regionalgeschichtliche Spurensuche von Jugendlichen am Beispiel des ehemaligen Außenlagers Retzow-Rechlin“ statt.

 

Für die Überlebenden schloss sich an das Generationenforum noch ein Berlin-Programm an.